Square Dance Caller

Michael „Osz“ Brandt

FACE the CALLER

Über mich und meine
Caller-Laufbahn

Hier erfahrt Ihr alles über meine Caller-Laufbahn, allerdings nicht in Form einer Biographie. Ich möchte mich einfach an den großen Ws orientieren, damit Ihr nicht nur eine einfache Biographie herunterrasselt, sondern auch etwas über die Hintergründe erfahrt. Also auf geht´s…. 

Was

Derzeit calle ich Basic und Mainstream und habe meine ersten Schritte auf das Gebiet Plus unternommen. Ich tanze zwar seit 1991 Mainstream, aber da ich eine Zwangspause von 8 Jahren einlegen musste, kann man besser sagen, dass ich seit dem Jahr 2000 regelmäßig Mainstream und seit 2009 Plus tanze.

Klar, macht mir das Plus-Tanzen Spaß, aber ich glaube, dass Mainstream durchaus geeignet ist, um jahrelangen Spaß zu garantieren und Plus dann so viele neue Möglichkeiten für die nächsten Jahre bietet, dass mir der Wechsel in noch höhere Level oft vorschnell erscheint. Sicher werde ich aber auch irgendwann dorthin gelangen – was nicht bedeutet, dass mir im Mainstream die Ideen ausgingen, im Gegenteil… 

Wieso

Betrachtet man den Satz „Square-Dance ist die schönste Nebensache der Welt“ so findet man nur zwei halbe Wahrheiten vor. Denn müsste der Satz nicht lauten „Square-Dance-Callen ist die schönste Nebensache der Welt“ und ist es wirklich immer die schönste Nebensache?

Von jenem Moment im Jahre 2002 an, in dem ich zum ersten Mal das Mikro in die Hand genommen habe, um meinen ersten Singing-Call (Mr. Sandman) zum besten zu geben, hat mich die Faszination des Callens nie losgelassen.

Diese Kunst verbindet meine beiden Leidenschaften für Musik und Mathematik, und hat mir schon so manche denkwürdigen Moment beschert. Etwa nachts ab und an aufzuwachen mit Gedanken wie „ich weiß jetzt was ich die Ends beim Spin Chain Thru tanzen lasse“ oder „man müsste doch aus einer wave of six das Folgende callen können…“, oder beim Autofahren mit wachsender Begeisterung zum xten Mal einen neuen Singing zu trällern ohne mehr als 4 Textzeilen zu kennen, oder der Blick in jene der-ist-doch-gaga-Gesichter nachdem ich eine Sequenz ein paar mal murmelnd vor mich hin zitiert habe, um bloß nichts zu vergessen, bis Zettel und Stift zur Hand sind.

Allen voran aber steht die Begeisterung von Tänzern und das wohlige Mein-Gehirn-hat mich-auch-lieb-Endorphin-Gefühl wenn eine geplante Sequenz so richtig gut funktioniert. Den absoluten Kick bedeuten für mich jene Momente, in denen Square-Dance ganz einfach die Gesetze der Logik aus den Angeln hebt, die strenge Mathematik in ein System frei interpretierbarer Lemmas verwandelt und beispielsweise Tänzer dazu bringt „double-pass-thru with nobody“ zu tanzen oder aus einer Mini-Wave zu recyclen – das alles ist etwa so, als würde man den Satz des Pythagoras neu erfinden - aber anders, und wo der klassische Mathematiker noch kopfschüttelnd vor dem Unfassbaren steht, präsentiert der Caller das neugewonnene Wissen mit gewinnendem Lächeln seinen Tänzern.

Ich glaube, man kann nicht callen wollen, man muss sich vielmehr dazu berufen fühlen, einen Weg der „per aspera ad astra“ (durch den Staub zu den Sternen) führt zu bestreiten. Mein zweiter Singing war Rivers of Babylon, und ich habe irrsinnig viel üben müssen, um das zum Besten geben zu können, trotzdem war es ein totaler Reinfall, aber ich hatte damals nicht die leiseste Ahnung, warum das so war. Heute weiß ich es, und werde diesen Song – den ich im Original sehr mag – wohl nie wieder beim Square Dance auflegen. Den Singing habe ich dann abgehakt, schließlich wollte ja auch der Square beim Pattern bewegt werden, und da galt es auch eine Menge zu lernen.

In der Anfangszeit haben meine Tänzer ganz schön für mich leiden müssen, aber ich hoffe, ich habe ihnen entsprechend viel Freude zurückgeben können. 2004 wurde ich Club-Caller, zunächst bei den Island Rebels Sylt, dann auch bei den Crossroad Dancers aus Bredstedt, und nachdem ich einige Callerschools besucht habe und mir noch mehr Lichter aufgegangen sind, ist Callen aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. 

Wo und Wann

In Wuppertal…

Regelmäßig calle ich derzeit Mittwochs in Wuppertal bei den Double:You Squeezers (à www.doubleyou-squeezers.de) – ich bin dort auch Vice-President und habe bei der Taufe des Vereins kräftig das Taufbecken geflutet. Ziel ist es, das Potential einer großen Stadt wie Wuppertal auszuloten, um neue Tänzer für den Square-Dance zu gewinnen: Square-Dance macht Spaß und genau das möchte ich als Caller vermitteln – hoffentlich klappt´s. Außerdem liegt mir das Friendshipping am Herzen: die Squeezers streben nicht nur ein freundschaftliches Verhältnis mit den anderen Clubs in der Region an, ich wünsche mir auch einen regen Austausch unter allen Aktiven unseres Hobbys.

… und um Wuppertal herum

Da ich erst seit Frühjahr 2009 in der Region lebe, bin ich nur wenig bekannt und calle daher im Moment nur gelegentlich für andere Clubs, die auf mich aufmerksam geworden sind und in deren Terminplan sich Lücken aufgetan haben. Langfristig gesehen möchte ich solche Engagements gern intensivieren. 

What else

Klar stehe ich auf einer Bühne, sicher tanzen (mit etwas Glück…) alle Tänzer nach meiner Pfeife, aber ich habe mich als Caller auch immer als Teil des Geschehens gesehen, ich werde daher immer ein tanzender Caller bleiben und ein aktives Vereinsmitglied. Wundert Euch also nicht, wenn ich plötzlich mit dem Funkmikro in der Hand im Square auftauche.

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